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-Auf halbem Weg des Menschenlebens fand ich mich in einen finstern Wald verschlagen, Weil ich vom rechten Weg mich abgewandt. -Wie schwer ist’s doch, von diesem Wald zu sagen, Wie wild, rauh, dicht er war, voll Angst und Not; Schon der Gedank’ erneuert noch mein Zagen. -Nur wenig bitterer ist selbst der Tod; Doch um vom Heil, das ich drin fand, zu künden, Sag’ ich, was sonst sich dort den Blicken bot. - Nicht weiß ich, wie ich mich hineingewunden, So ganz war ich von tiefem Schlaf berückt, Zur Zeit, da mir der wahre Weg verschwunden. - Doch bis zum Fuß des Hügels vorgerückt, Der an dem Ende lag von jenem Tale, Das mir mit schwerer Furcht das Herz gedrückt, - Schaut’ ich empor und sah, den Rücken male Ihm der Planet, der uns auf jeder Bahn Gerad zum Ziele führt mit feinem Strahle. - Da fingen Angst und Furcht zu Schwinden an, Die mir des Herzens Blut erstarren machten, In jener Nacht, da Grausen mich umfah’n. - Und so wie atemlos, nach Angst und Schmachten, Schiffbrüchige vom Strand, entfloh’n der Flut, Starr rückwärts schauend, ihren Grimm betrachten; - So kehrt’ ich, noch mit halberstorbnem Mut, Mich jetzt zurück, nach jenem Passe sehend, Der jeglichem verlöscht des Lebens Glut.

----- Revision r1.3 - 09 Jun 2005 - 11:50 - SteffenLemmerzahl
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