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hsu, marcus (ed.): f.fwd - textbuch

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f.fwd – eine einleitung raum im zeitalter seiner virtuellen reproduzierbarkeit

dieses textbuch entsteht im oktober 2002 im rahmen des diplomwahlfaches „f.fwd – raum im zeitalter seiner virtuellen reproduzierbarkeit“, welches von der professur caad, prof. hovestadt veranstaltet wird. es beabsichtigt mit ausgewählten texten, das theoretische themenfeld des diplomwahlfaches aufzuspannen.

die entwicklungen in der computertechnologie, die miniaturisierung der technologie sowie die medialisierung der wahrnehmung bedingen eine radikale veränderung der arbeitswelt, der freizeit und des privaten. im zentrum des diplomwahlfaches steht eine auseinandersetzung mit den verschiedenen raumbegriffen im 20. jahrhundert. es soll die entwicklung vom „fliessenden raum“ zum „cyberspace“ betrachtet werden. dabei steht die frage, in wie weit die neuesten technischen entwicklungen den raumbegriff verändern und erweitern im mittelpunkt.

die hier zusammengestellten texte spannen ein weiten feld auf. Sie hinterfragen konventionen, stellen betrachtungen und überlegungen zu architektonischen elementen an, gehen dem begriff des raumes auf den grund, untersuchen die konsequenzen der aufweichung des realitätsbegriffes und reichen bis hin zu überlegungen zum virtuellen haus.

der erste teil stellt sich dem thema der konventionen. ausgehend von jorge luis borges und einer „gewissen chinesischen enzyklopädie“ soll die frage nach ordnungsprinzipien, begrifflichkeit und konvention in den blickwinkel der betrachtung gerückt werden. durch diesen text angeregt schrieb michel foucault sein buch „die ordnung der dinge“. diese grundlegende arbeit, die sich mit dem zivilisatorischem thema des gleichen und des anderen beschäftigt, bringt uns zur frage, welche kriterien ordnung bestimmen. abgedruckt ist das vorwort zu diesem buch, foucault zeigt uns exemplarisch an dieser „gewissen chinesischen enzyklopädie“, wie eine unvertraute ordnung uns belustigt, aber zugleich verängstigt. auch die arbeit der architekten elizabeth diller und ricardo scofidio zielt auf eine ähnliche wirkung. ausgehend von einer beschreibung zum richtigen bügeln eines hemdes aus dem jahre 1962 hinterfragen sie konventionen. sollte man ein hemd nicht anders bügeln?

im zweiten teil der textsammlung stehen architektionische grundbegriffe im mittelpunkt unserer betrachtung. vilém flusser geht dem phänomen der wände auf den grund und zeigt uns, welche ambivalenz wir zu unseren eigenen vier wänden haben. gaston bachelard veranschaulicht uns die dialektik des draussen und drinnen. über die phänomenologie der einbildungskraft verdeutlicht er die relativität dieser scheinbaren absoluten begriffe. elena esposito beschäftigt sich in ihrem text mit den phänomenen raum und zeit, die eng mit der vorstellung vom räumlichen denken verknüpft sind. sie zeigt auf wie sehr unser räumliches denken vom kontext abhängig ist und stellt mit ihrer untersuchung des geheimnises und des mysteriums die differenzen des kontextes dar. so ist räumliches denken gesellschaftsabhängig und so erhalten die begriffe des geheimnisses und des mysteriums eine wichtige rolle für das verständnis von raumauffassungen. mit peter mörtenböck nähern wir uns dem begriff der virtualität. seine annäherung erfolgt mit hilfe von realer architektur und kann die direkte relation von realer und virtueller architektur aufzeigen. wie virtuell ist die virtualität?

mit frider nake beginnt der dritte teil und finden uns in einer technisierten zukunft wieder. ausgehend von der frage nach der natürlichen und der künstlichen welt führt er uns in den bereich der „künstlichen kunst“ und der probleme ihrer rezeption. stefano marzano und andrew benjamin präsentieren uns das haus der zukunft. beide stellen die technologie in den mittelpunkt ihrer betrachtung. während stefano marzano sehr konkrete vorstellung hat, wie unser leben sich durch die computerisierung des haushaltes veränderet, reflektiert andrew benjamin über den film „blade runner“ und der beziehung zwischen mensch und technik. wie lebt es sich mit einem cyborg? auch anthony vidler macht sich gedanken zur frage, wie cyborgs wohnen werden. yukito kishiro zeigt uns in seinem comic die alltäglichen probleme eines cyborgs, der sein gedächnis verloren hat.

mit dara birnbaum betreten wir endgültig den virtuellen raum und damit den vierten teil der textsammlung. sie reflektiert das verhältnis von benutzer und cyberspace, was es bedeutet in den cyberspace einzusteigen, sich dort aufzuhalten und wieder auszusteigen. john rajchman definiert mit seinem vorwort zur dokumentation des wettbewerbes „the virtuel house“ den begriff der virtualität mit dem konzept von gilles deleuze. während erik oger den begriff der vitualität in der philosophie von henri bergson darstellt, die für gilles deleuze die grundlage seiner betrachtung ist. der direktor des „mit-lab“ michael l. dertouzos macht sich gedanken zum physischen teil der virtualität und fragt sich was mit der hardware geschehen soll. er plädiert für eine revolution des designs, die die technologie unserer informationgesellschaft in den hintergrund treten und verschwinden lässt. jean baudrillard wirft ein schlaglicht auf die funktion der massenmedien. nach seiner meinung ist die dargebotene repräsentation der welt für uns realer als die realität selbst. er zeigt, dass zumindest bestimmte formen der bildersprache und der erzählstrukturen keine reale grundlage besitzen und unsere definition von und unseren zugang zur realität verfälschen. gefühle, handlungen, gedanken von uns werde durch tausende filme, werbungen, fernsehshows oder zeitschriften vorformuliert. was ist real in unserer realität? toyo ito stellt uns seine idee vom virtuellem haus vor und wir müssen feststellen, dass virtualität sehr auf erinnerung basieren, mehr als es uns bewusst ist.

ignasi de solà morales präsentiert uns eine definition einer „weak architecture“. mit seinem breit angelegten erläuterung erlaubt er uns zugleich einen kleinen einblick in die arbeiten bedeutender philosophen und architekturtheoretiker dieses jahrhunderts und schliesst damit den themenkreis dieser textsammlung.

downloads:
ffwdtexte.pdf, (56 mb)
covernet.pdf, (644 kb)

Revision r1.2 - 08 Oct 2004 - 08:18 - AgnieszkaSowa
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